Handveredelungen

Hand-
veredelungen

Ausgeprägte Liebe zum Detail: Geduld, Perfektionismus und Disziplin

Ein wichtiger Grundsatz unserer Philosophie ist es, alle unsere hauseigenen Uhrwerke sorgfältig von Hand zu veredeln. Wir dekorieren jedes Uhrwerk mit der gleichen Sorgfalt. Jedes Einzelteil jedes durchbrochen konstruierten Uhrwerks ist exquisit veredelt – unabhängig davon, ob es auf der Zifferblattseite der Uhr oder durch den Saphirglasboden sichtbar ist.

Die treibende Kraft hinter unserer Begeisterung für die Dekoration von Uhrwerken ist Claude Greisler, Uhrmachermeister und Mitbegründer von Armin Strom, der sich bereits in seiner Ausbildung zum Restaurator antiker Uhren für die Handveredelung begeisterte.

«Die Ausbildung in der Restaurierung von Uhren hat meine Vorstellung davon, wie ein Uhrwerk hergestellt werden sollte und wie es aussehen kann, grundlegend verändert», sagt Greisler. «Die Veredelung von Hand ist mein persönlicher Favorit in der Uhrmacherkunst, weil man dem Uhrwerk damit seine persönliche Note verleihen kann. Genau diese menschliche Komponente macht unser Handwerk zu einer mechanischen Kunst.»

Zu diesem Zweck haben wir ein engagiertes Team von Uhrmachern zusammengestellt, das auf die verschiedenen Veredelungsverfahren, die unsere Uhrwerke schmücken, spezialisiert ist.

Anglierung

In bester Tradition der Haute Horlogerie kreieren wir von Hand Anglierungen bzw. abgeschrägte Fasen an den Seiten von Einzelteilen wie Platinen und Brücken – genau dort, wo die Oberseite auf die Seitenflächen trifft.

Der erfahrene Uhrmacher verwendet Handfeilen, um die Anglierung zu formen und vorzupolieren. Im Anschluss wird sie mit Enzianholz in Kombination mit immer feineren Diamantpasten poliert. Es dauert Dutzende von Stunden, alle Brücken und Platinen eines einzigen Uhrwerks von Hand abzuschrägen und zu polieren.

«Wir geben unseren Uhrmachern die Zeit, die sie brauchen, um perfekte handpolierte Anglierungen zu schaffen. Alle Makel, Kratzer und Bearbeitungsspuren müssen entfernt werden. Die Anglierung muss flach, glatt, parallel und perfekt poliert sein. Dafür sind enormes Geschick und eine ruhige Hand erforderlich».
Claude Greisler, Uhrmachermeister & Co-Founder

Schwarzpolieren

Wir polieren die flachen Oberflächen von Stahlteilen schwarz, um ihnen ein glattes, spiegelähnliches Finish zu verleihen. Der Uhrmacher poliert dazu die Oberfläche des Einzelteils zunächst mit Diamantpapier vor und reibt sie dann vorsichtig mit Diamantpaste gegen eine flache Zinnplatte. Hier gilt es, genau den richtigen Druck auszuüben.

«Das Schwarzpolieren zählt zu den schwierigsten Poliertechniken überhaupt», erklärt Greisler. «Wenn am Ende nur ein einziger Makel zu sehen ist, muss man wieder von vorn anfangen und die gesamte Fläche neu polieren.»

Genferschliff

Bei einigen Modellen findet sich auf der Zifferblattseite oder auf der Rückseite des Uhrwerks der altehrwürdige Genferschliff. Auf einer Drehmaschine führt der Uhrmacher eine Schleifscheibe über die Uhrwerksplatte. Dabei muss er darauf achten, das Werkzeug mit konstanter Geschwindigkeit und immer im gleichen Winkel zu bewegen, um eine absolut gleichmässige Oberfläche zu erhalten.

Dazu Greisler: «Für mich zeichnet sich ein guter Genferschliff dadurch aus, dass die Linien ausgeprägt sind, die Oberfläche aber glatt und eben ist und kein Material sichtbar abgetragen wurde.»

Seitenschliff

Manchmal ist eine geradlinige Veredelung die beste Ergänzung zu einem Einzelteil, vor allem zu solchen mit langen Seiten wie den markanten Brücken von Armin Strom. Die gerade Struktur an den Seiten der Brücke, die durch sanftes Reiben von Diamantpapier auf dem Einzelteil erreicht wird, kann einen perfekten optischen Kontrast zur glänzenden handpolierten Anglierung an den Kanten bilden.

Längsschliff

Wir nutzen den Längsschliff auf der Oberseite der Einzelteile, um eine gerade, satinierte Oberfläche mit sanftem Glanzeffekt zu erreichen. Wie beim seitlichen Längsschliff wird auch der Längsschliff auf der Oberfläche durch leichtes Reiben von Diamantpapier mit der Hand auf dem Einzelteil erzeugt.

Veredelungen: mattiert, frosted und Tremblage

Der Glanz von polierten Einzelteilen kommt durch eine kontrastierende Struktur noch stärker zur Geltung. Daher ist es entscheidend, dass wir eine Vielzahl von Veredelungsverfahren beherrschen.

Das Sandstrahlen von Hand verleiht den Einzelteilen ein edles, mattes Finish. Ein gröberes Finish kann durch Hand-Frosting erzielt werden, bei dem der Veredelungsexperte das Einzelteil mit kleinsten Handbewegungen über Schleifpasten, Körner, Glasperlen und Aluminiumoxid reibt.

Die aufwendige Tremblage wird von einem Kunstgraveur von Hand ausgeführt. Er erzeugt mit verschiedenen Meisseln mehrere kleine Öffnungen in der Oberfläche des Werkstücks, um eine sanft funkelnde Struktur zu schaffen. Um ein einheitliches Erscheinungsbild der Oberfläche zu gewährleisten, muss der Graveur über das nötige Fingerspitzengefühl verfügen, um bei jedem Stechvorgang einen gleichmässigen Druck auszuüben.

Perlung

Die Perlung, die häufig auf unseren Platinen zu finden ist, ist ein «Fischschuppen»-Muster aus sich überlappenden Kreisen, das der Uhrmacher mit einer präzisen Handbewegung erzeugt. Er senkt hierbei wiederholt einen rotierenden Schleifstift auf die Oberfläche des Einzelteils ab.

Dazu Greisler: «Wir bringen die Perlung von Hand auf. So können wir das Muster an die Beschaffenheit des Einzelteils anpassen. Vielleicht gibt es an bestimmten Stellen Bearbeitungsspuren, die besondere Beachtung erfordern. Dann können wir entscheiden, ob wir an einer Stelle weniger tief gehen oder woanders mehr Material entfernen.»

Rundschliff

Wir verzieren sich drehende Einzelteile wie Zahnräder mit Rundschliff. Anstatt zu stanzen, setzen wir für unsere Zahnräder auf das Drehen, um eine optimale Qualität zu gewährleisten. Dadurch entsteht ein kreisförmiges Muster auf der Oberfläche, das wir weiter verfeinern, indem wir die einzelnen Zahnräder mit einem Handwerkzeug auf Diamantpapier drehen. So kommt der Rundschliff noch stärker zur Geltung.

«Die Oberfläche jedes einzelnen Zahnrads eines Räderwerks sollte gleich aussehen», erläutert Greisler. «Daher muss der Kreisschliffexperte den erforderlichen Druck selbst abschätzen, um ein einheitliches Erscheinungsbild aller Zahnräder zu erzielen.»

Sonnenschliff

Mithilfe einer Drehmaschine und eines Schleifwerkzeugs versehen unsere Uhrmacher die Oberfläche von Einzelteilen mit einem Sonnenschliffmuster. Diese lebendige Veredelung fängt mit ihren spektakulären, geschwungenen Linien nicht nur das Licht ein, sondern ist auch ein echter Hingucker.